Fanfaren vor imposanter Felskulisse
Grassauer Blechbläser Ensemble überzeugte in Marquartstein beim Konzert „Klassik im Steinbruch“
Vor imposanter Felskulisse und über 200 Zuschauern trat das Grassauer Blechbläser Ensemble bei seinem mittlerweile vierten Sommerkonzert in der Region in Marquartstein auf. Unter dem Titel „Klassik im Steinbruch“ präsentierten Leiter Wolfgang Diem und seine neun Bläser bereits Bekanntes aus dem aktuellen „Heimat-Programm“, ergänzt um pathetische Klänge, die passend zum monumentalen Panorama ausgewählt worden waren. Dazu zählte etwa Richard Wagners „Ankunft der Gäste auf der Wartburg“ und Giuseppe Verdis „Ouvertüre zur Oper Nabucco“.
Etwas irreführend ist der Titel „Jazz Suite Nr. 2“ von Dimitri Schostakovitsch, aus der das Grassauer Ensemble den 2. Satz „Lyric Valse“ spielte. Das 1938 entstandene und ursprünglich für Sinfonierorchester komponierte Werk orientiert sich eher an leichter Unterhaltungsmusik, die der Komponist mit Ironie, Tragikomik und einem Schuss Melancholie zu durchsetzen wusste.
Mitreissend, schwungvoll und voller Dynamik präsentierten die zehn Blechbläser den aus über 100 Filmen bekannten Ohrwurm „Jealousy“. Ein Hit, der den sonst eher unbekannten dänischen Komponisten Jacob Gade finanziell saniert hat und in dem die Musiker aus dem Achental ihre ganze Spielfreude auspacken konnten. Als Ehrengast und ehemaliger Blechbläser-Musiker freute sich bei dem Konzert der Komponist und Bläser Hans Kröll aus München, sein für das Ensemble komponierte Stück „Eigensinn und Toleranz“ nach der Uraufführung an der Rachlwand vor kurzem jetzt endlich „Live“ erleben zu können.
Wer die bisherigen Sommerkonzerte der Grassauer Blechbläser in der Region bereits miterlebt hat, der konnte beim Open air-Konzert im Steinbruch mit Genuss die Klangunterschiede zu bekannten Stücken von Richard Strauss, Telemann, Mozart, Prätorius und Koetsier studieren, die bereits in der Bergener Pfarrkirche mit großem Hörgenuss vorgetragen worden sind. Passend zum Ausklang vor nachtdunkler Felskulisse spielte das Ensemble den Evergreen „La Montanara“, dessen Klänge die Zuhörer mit nach Hause begleitete.